“Vorwort
Finden Sie sich richtig, so wie Sie sind? Können Sie sich ganz annehmen und zu sich stehen? Gehen Sie liebevoll und nachsichtig mit sich um? Wenn ja, dann kann ich Sie nur beglückwünschen. Den meisten Menschen fällt das nämlich sehr schwer.
Wir haben verlernt, auf uns zu achten und wir haben oftmals das Gefühl, nicht liebenswert oder nicht gut genug zu sein. Die übersteigerten Erwartungen der Gesellschaft an uns, der Perfektionsdruck und die Annahme, dass wir unsere Fehler und Schwächen ausmerzen oder verstecken müssen, führen dazu, dass wir früher oder später das Gefühl bekommen, so wie wir sind, unzulänglich zu sein.
Leider geht uns spätestens ab diesem Punkt in unserem Leben oft auch unsere aufrichtige Wertschätzung, Annahme und Liebe für uns selbst verloren.
Es gibt jedoch eine gute Nachricht:
Wir können unser Selbstbild bereits in sehr kurzer Zeit vollkommen verändern, indem wir eine neue Perspektive auf uns selbst einnehmen.
In diesem Buch lernen Sie, wie Sie Ihr Selbstbild dauerhaft verändern und so ein starkes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen erlangen. Und wie Sie sich selbst ein Leben lang lieben – und zwar mit all Ihren Fehlern und Schwächen. Eben so, wie Sie sind, denn Sie sind längst genug!
Sie werden sich nie wieder verstecken wollen und überzeugt sein, dass Sie das Beste verdienen – auch und ganz besonders Ihre eigene Liebe! Die Methoden in diesem Buch sind auf so tiefer Ebene wirksam, dass Sie damit auch jahrzehntelange negative Glaubenssätze über sich selbst auflösen und durch Liebe ersetzen können.
Wenn Sie das Wissen aus diesem Buch umsetzen, wird Ihr Selbstwertgefühl nicht mehr länger von der Bestätigung Anderer abhängen. Sie werden den Blick auf gesunde Weise wieder auf sich richten und sich Ihre Liebe in Form von Achtsamkeit, Annahme, Zuwendung und liebevoller Fürsorge zufließen lassen.
Und nicht nur das. Wenn sich Ihr Umgang mit sich selbst ändert, werden auch andere Menschen liebevoller mit Ihnen umgehen. Und Sie können mit der Liebe und dem Glück, die sich in Ihrem Leben ausbreiten, eine völlig neue Lebensqualität genießen.
Ich möchte Sie daher aus ganzem Herzen ermutigen, Ihre Selbstliebe zu stärken und wieder zu strahlen.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und all die Liebe, die Sie längst verdienen!
Ihre Cosima Sieger
TEIL I – DIE 7 SÄULEN AUF DENEN UNSERE SELBSTLIEBE BERUHT UND WIE SIE SIE AUFBAUEN
Säule 1: Verändern Sie Ihr Selbstbild
Sie verdienen alle Liebe des Universums!
…Aber ich fürchte, das glauben Sie mir (jetzt noch) nicht. Sie würden es vielleicht gerne glauben. Aber Sie können es nicht. Denn Sie haben jede Menge gute Gründe für die gegenteilige Annahme!
Vielleicht können Sie dieses oder jenes nicht gut, haben dieses oder jenes in Ihrem Leben nicht erreicht oder sind (vermeintlich) nicht so attraktiv wie manch andere Menschen.
Vielleicht haben Sie schwerwiegende Fehler gemacht, sind in einem Lebensbereich „gescheitert“, haben einem anderen Menschen geschadet und sich „schuldig gemacht“.
Und wenn Sie wirklich so toll wären, denken Sie vielleicht, dann hätten Sie es in Ihrem Leben doch bisher viel leichter gehabt, hätten all das Schöne, das Anderen einfach so zuzufliegen scheint, auch vom Leben erhalten und zudem von anderen Menschen mehr Bestätigung und Liebe erhalten, als es tatsächlich der Fall war.
Ich will gar nicht sagen, dass diese Gründe nicht real seien. Wenn Sie Dinge wie diese in Ihrem Leben beobachtet haben, dann haben Sie sicher recht damit. Aber wenn es Ihnen an Selbstliebe mangelt, dann liegt das sehr wahrscheinlich auch wesentlich daran, dass Sie falsche SCHLÜSSE aus Ihren Beobachten gezogen haben:
Sie haben angenommen, dass Ihre fehlende Liebenswürdigkeit oder Ihr zu geringer „Wert“ als Mensch, oder als Mann oder Frau, die URSACHE für diese Erfahrungen waren. Tatsächlich aber verhält es sich ganz anders!
Solche Erfahrungen machen wir nicht deshalb, weil es uns an Wert fehlt, sondern weil es uns an Selbstliebe (also WERT-SCHÄTZUNG für uns selbst) mangelt.
Mit anderen Worten: Wir machen diese negativen Erfahrungen nicht, WEIL wir nichts Besseres verdienen, sondern weil wir GLAUBEN, nichts Besseres zu verdienen.
Hier lieg ein ganz wesentlicher Unterschied!
Denn was wir über uns glauben und denken können wir verändern. Und damit können wir auch die realen Erfahrungen verändern, die wir im Leben machen.
Aber wie kommen wir eigentlich zu einem so ungünstigen Bild von uns selbst?
Nun, vielleicht haben wir in frühen Jahren einmal die Erfahrung gemacht, dass wir lieblos behandelt wurden (was meist ein Zeichen dafür ist, dass es den betreffenden Personen selbst an Selbstliebe mangelte) oder uns wurde das Gefühl gegeben, dass unsere Anwesenheit, ja unsere bloße Existenz, störend ist.
Und vielleicht haben wir daraus unbewusst den Schluss gezogen, dass wir der Grund für die lieblose Behandlung oder die Ablehnung seien, oder gar, dass wir keine bessere Behandlung verdienen.
Daraufhin sind wir womöglich jahrzehntelang mit der Überzeugung durchs Leben gegangen, wir seien falsch, nicht liebenswert und würden deshalb auch keine liebevolle Behandlung verdienen.
Und nach dem Gesetz der Anziehung, das besagt, dass wir immer das erhalten, was wir erwarten, und dass sich das verstärkt, worauf wir unseren Fokus richten, hat sich genau das auch in den nachfolgenden Jahren in unserem Leben bestätigt.
Wir glauben dann, unsere negativen Erfahrungen seien weitere Beweise für unsere fehlende Liebenswürdigkeit, und unser negatives Selbstbild festigt sich im Laufe der Jahre immer weiter.
In Wirklichkeit aber sind diese negativen Erfahrungen RESULTATE unserer fehlenden Selbstliebe und keine BEWEISE für ihre Richtigkeit.
Wenn wir unsere Selbstliebe stärken, dann werden wir auch im Außen andere Resultate erzielen, also andere Erfahrungen machen.
Wenn wir einmal in einen solchen Negativkreislauf geraten sind, dann haben wir oft das Gefühl, dass wir etwas leisten und etwas beweisen müssen, um Liebe, Bestätigung und Aufmerksamkeit zu erhalten. Denn nur dafür, was wir SIND – so glauben wir – können wir keine Liebe erwarten.
Tatsächlich aber ist in unserem Leben etwas ganz anderes passiert:
Wir haben mit unseren negativen Erwartungen nach außen Signale abgegeben wie:
Komm mir bitte nicht zu nahe, auch Du wirst mich enttäuschen, das klappt sowieso nicht, oder auch: mit mir stimmt etwas nicht, mit mir lohnt es sich nicht, sich zu beschäftigen und ähnliche Erwartungen.
Und unser Umfeld hat darauf reagiert!
In Wahrheit handelt es sich also um ein Missverständnis zwischen unserer Umwelt und uns. Wir haben unserer Umwelt über Jahre versehentlich das Signal gegeben, uns bitte nicht zu viel Liebe zu geben, auch wenn wir uns bewusst natürlich etwas anderes gewünscht haben. Doch wir können diesen Kreislauf ganz einfach durchbrechen und ihn umdrehen!
Schritt 1 zu einem neuen Selbstbild:
Der erste Schritt dazu ist es, uns von dem Gefühl der Schuld zu befreien!
Wir müssen erkennen, dass wir gar nicht schuld daran sind, dass wir in der Vergangenheit einmal lieblos behandelt wurden! Wir sind vollkommen unschuldig. Dieser Umgang hat mit UNS schlichtweg nichts zu tun.
Wir sind neutrale Wesen, genauso wie alle anderen Menschen neutrale Wesen sind. Und wir sind alle gleichwertig. Wir verdienen genau das Gleiche wie jeder andere Mensch auch.
Sicher, wir haben Fehler gemacht, schon einmal falsche Entscheidungen getroffen und uns destruktiv verhalten. Und trotzdem sind wir unschuldig. Denn wir haben das Beste getan, das wir tun konnten und wir leben in einer Welt der Dualität, in der sich alle Menschen sowohl konstruktiv als auch einmal destruktiv verhalten. Dieses Verhalten unterscheidet uns nicht von anderen Menschen und macht uns nicht zu etwas minderwertigerem.
Es ergibt auch keinen Sinn, uns diesbezüglich mit Anderen zu vergleichen, denn wir können nie wissen, wie es hinter der Fassade von anderen Menschen aussieht. Menschen sind sogar zu sich selbst immer nur so ehrlich, wie sie es ertragen können.
Sie können Ihre eigene Geschichte heute neu interpretieren und damit Ihr Selbstbild wieder gerade rücken und Ihr gesamtes Leben verändern.
Und gleich vorab:
Sie können davon ausgehen, dass Sie vollkommen gleichwertig sind wie jeder andere Mensch und es schon immer waren. Dass nichts diese Tatsache ändern kann – egal was Sie tun. Und dass es folglich keinen einzigen Menschen auf diesem Planeten gibt, der etwas Besseres im Leben verdient hat als Sie!
Mit anderen Worten:
Alles Schöne, das Sie bei anderen Menschen beobachten, egal was es ist und wie unerreichbar es erscheint, haben auch SIE verdient! Und Sie können es bekommen!! Wenn Sie sich genug lieben, um es sich zu erlauben und es sich zu gönnen!
Sie können die Schuld, die Sie sich selbst (wahrscheinlich schon früh) unbewusst aufgeladen und sich damit als minderwertig erklärt haben, als Illusion und Missverständnis erkennen, denn niemand ist oder war jemals schuld an einer lieblosen Behandlung. Ihr Umfeld hat Ihnen gegeben, was es konnte. Mit Ihnen hat das nichts zu tun.
Und Sie können erkennen, wo Sie bisher in Ihrem Leben Erfolge verhindert oder Liebe und Zuneigung von anderen Menschen abgewiesen haben, weil Sie unbewusst das Gefühl hatten, diese nicht zu verdienen.
Wer weiß, wer Ihnen gerne alle seine Liebe geschenkt hätte und Sie haben es nicht zugelassen…?
Dieser Gedanke muss Sie aber nicht traurig machen. Denn obwohl Sie nicht schuld daran sind, wie Sie behandelt werden, haben Sie es dennoch in der Hand, das zu verändern. Und Sie werden sehen, dass Ihre Selbstliebe und der liebevolle Umgang von Anderen eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen.
Schritt 2 zu einem neuen Selbstbild:
Nun, nachdem Sie Ihre Schuld zurück gelassen und erkannt haben, dass Sie genauso viel Gutes verdienen, wie jeder andere Mensch, können Sie aber noch einen Schritt weitergehen. Sie sind nämlich nicht nur vollkommen unschuldig und haben überhaupt nichts falsch gemacht, sondern Sie sind auch über die Maße wertvoll.
Leider sind wir so stark von unserem Verstand gesteuert, dass wir rationale Beweise brauchen, um das zu glauben. Also werden wir im Folgenden entsprechende Beweise für Sie ermitteln.
Dazu möchte ich Ihnen eine zunächst vielleicht seltsam anmutende Frage stellen:
Welchen Wert haben Sie für diese Welt?
Die wenigsten von uns können diese Frage beantworten. Vielleicht wissen wir zwar, was uns besonders und einzigartig macht (oft wissen wir auch das nicht), aber woher wissen wir, wie wertvoll uns das für die Welt macht und inwiefern die Welt von unserer Einzigartigkeit tatsächlich profitiert?
Der Schlüssel zu einem gesunden Selbstwertgefühl liegt jedoch genau hier:
Wir müssen unseren eigenen Wert nicht nur kennen, sondern auch wissen, dass und wie wir ihn der Welt (oder unserer Umgebung) zur Verfügung stellen, und inwiefern wir unser Umfeld und andere Menschen bereichern. Wir müssen erkennen, dass wir für Andere wichtig sind.
Tun Sie daher doch einmal etwas Ungewöhnliches:
Nehmen Sie sich etwas Zeit und ein Notizbuch und ziehen Sie sich zurück. Und machen Sie sich ein paar Gedanken darüber, was Sie wertvoll macht:
Notieren Sie 5 Menschen, für die Sie wichtig sind, 3 Menschen, die Sie brauchen und die Ihnen vertrauen, 5 Dinge, für die andere Menschen Sie schätzen, 5 Dinge, für die Sie Komplimente bekommen oder früher bekommen haben, 5 Dinge, die Sie als Kind besonders liebenswert gemacht haben, 5 Situationen, in denen Sie anderen Menschen wirklich geholfen oder sie voran gebracht haben und 5 Situationen, in denen Sie einen Menschen tief glücklich gemacht haben.
Keine Sorge, Ihr Selbstwertgefühl wird nicht auf Dauer von den Reaktionen Ihrer Umwelt auf Sie abhängen, dies ist nur ein erster Schritt, um Ihre eigene Sicht auf sich zu verändern und alte Glaubenssätze Stück für Stück durch neue, positivere zu ersetzen.
Im zweiten Schritt machen Sie sich Gedanken darüber, inwiefern Sie Ihren Wert der Welt momentan zur Verfügung stellen:
Was von den Dingen, die Sie oben notiert haben, haben Sie im letzten Monat und in der letzten Woche getan oder gegeben? Wenn vieles von dem schon längere Zeit zurück liegt, dann machen Sie sich keine Sorgen, Sie können sich jederzeit neu entscheiden.
Sie hatten sicher gute Gründe dafür, die Dinge, die Sie zu geben haben, zunächst in sich zu behalten. Aber wollen Sie das weiterhin tun?
Oder möchten Sie sich heute entscheiden, Ihre Gaben der Welt wieder zur Verfügung zu stellen?
Notieren Sie 10 Dinge, mit denen Sie die Welt (oder Ihre Umgebung) in den nächsten 14 Tagen bereichern bzw. Menschen etwas Gutes tun wollen.
Ihre Zufriedenheit mit sich selbst wird dadurch sofort rapide ansteigen, ebenso wie Ihr Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, dass es Sie gibt!
Übrigens:
Wenn wir wissen oder uns wieder daran erinnern, was uns sympathisch, interessant, liebenswert und besonders macht, und wenn wir das auch anderen Menschen zeigen, dann werden wir auf sie plötzlich wie ein Magnet wirken.
Sie können uns dann nämlich leichter „zuordnen“, die positiven Aspekte an uns besser erkennen und schneller sehen, dass und wie wir ihr Leben bereichern würden. Dass andere Menschen positiv auf uns zugehen, ermutigt uns wiederum, uns immer mehr zu zeigen – so (wertvoll) wie wir sind.
Und Menschen, die das wertschätzen, wofür wir stehen, werden dann immer mehr von selbst auf uns zugehen und uns damit weitere Positiv-Beweise für unser neues Selbstbild liefern.
Sich diese kleine Bestätigung von außen zu holen ist anfangs sinnvoll und hilfreich, solange wir in unserem Selbstwertgefühl noch etwas unsicher sind. Sobald wir jedoch genügend Beweise dafür gesammelt haben, dass wir richtig und wertvoll sind, brauchen wir auch keine Reaktionen von außen mehr.
Es ist nämlich so, dass Glaubenssätze (also innere Überzeugungen, wie zum Beispiel, dass wir nicht liebenswert seien), sich bilden, wenn wir genügend Beweise dafür erfahren haben (dazu zählen auch solche Erfahrungen, die wir als entsprechende Beweise für unsere Überzeugung INTERPRETIEREN).
Unser Selbstbild ist ein Set aus Glaubenssätzen, die wir über uns selbst haben.
Um einen Glaubenssatz zu verändern, müssen wir also so lange neue Beweise sammeln (also entsprechende Erfahrungen machen oder Erfahrungen entsprechend interpretieren), bis sich eine andere innere Überzeugung bildet, zum Beispiel, dass wir sehr wohl wertvoll und liebenswert sind. Der alte negative Glaubenssatz wird dann durch den neuen ersetzt. Und für diese Übergangszeit benötigen wir Beweise in Form von konkreten Erfahrungen oder Beobachtungen. Wir können einen Glaubenssatz (und damit auch unser Selbstbild) NICHT alleine mit positivem Denken verändern.
Sobald sich dann einmal eine stabile Überzeugung (ein Glaubenssatz) gebildet hat, der mit genügend Beweisen untermauert ist, wird diese über Jahre oder Jahrzehnte in unseren Köpfen stabil bleiben (und sich selbst weitere Beweise in unserem Alltag dafür suchen, dass sie richtig ist). Und zwar so lange, wie wir nicht massive Gegenbeweise sammeln, die den Glaubenssatz dann wieder verändert.
Am Ende des ersten Buchteils finden Sie ein Bonuskapitel über Glaubenssätze, in dem Sie noch einmal genauer erfahren, warum positives Denken alleine nicht funktioniert, wie sich Glaubenssätze aufbauen und wie Sie sie verändern.
Und noch etwas:
Sie dürfen ruhig stolz auf sich sein, wenn Sie beginnen zu erkennen, was für ein wunderbarer Mensch Sie sind!
Das hat nichts mit Arroganz zu tun (dass Sie toll sind, heißt ja nicht, dass Andere nicht auch toll sein können- eben auf ihre Art). Und genauso stolz und selbstbewusst dürfen Sie Anderen auch entgegentreten.
Machen Sie sich aber keine Sorgen, falls das nicht sofort funktioniert, sondern wiederholen Sie die Übungen aus diesem Kapitel einfach solange täglich, bis sich Ihr Selbstbild dreht…
Säule 2: Sie sind wichtig!
Kennen Sie das: Sie sind im Alltag oft so von Verpflichtungen und Erwartungen (Ihren eigenen und denen Ihrer Umwelt) eingenommen, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse oft hintenanstellen, sie manchmal gar nicht mehr wahrnehmen oder sich zeitweise einfach selbst vergessen?
Damit sind Sie nicht alleine. Und das hat etwas mit unseren Prioritäten zu tun. Natürlich finden wir unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unser Glück wichtig. Zumindest theoretisch. Wir lesen Bücher und tun vieles, um sie zu verbessern. Aber wir erkennen oft nicht, dass wir dafür (wie für alles im Leben) einen Preis bezahlen müssen. Und dass wir, wenn wir uns tatsächlich radikal für UNS, unser Glück, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden entscheiden (und es verbessern), automatisch andere Dinge hinten anstellen müssen.
Diesen Preis sind wir im Alltag jedoch oft nicht bereit, tatsächlich zu bezahlen, und entscheiden uns in verschiedensten Alltagssituationen (meist innerhalb von Millisekunden und aus einer inneren Konditionierung heraus) FÜR etwas anderes und GEGEN uns und unsere Bedürfnisse.
Uns allen passiert das ständig. Wir sind beispielsweise erschöpft, aber wir wollen noch eben den Vortrag fertigstellen, bevor wir das Büro verlassen. Wir haben Durst, aber wir wollen erst den Hausputz beenden, bevor wir uns etwas zu trinken holen. Wir sind krank, aber wir wollen keinen schlechten Eindruck beim Chef hinterlassen und nehmen Tabletten, anstatt uns zuhause auszukurieren. Täglich treffen wir unzählige solcher Entscheidungen gegen uns. Etwas anderes erscheint uns in diesen Momenten wichtiger als unsere Bedürfnisse und unser Wohlbefinden.
Manchmal steht dahinter eine unbegründete (und unbewusste) Angst, dass es schlimme Konsequenzen haben könnte, wenn wir uns um uns selbst, anstatt um andere Dinge kümmern. Etwas, das schlimmer ist, als unsere Bedürfnisse zurück zu stellen. Deshalb entscheiden wir uns gegen uns.
Der einzige Weg das zu ändern ist, unsere Prioritäten neu zu setzen – und zwar für UNS!…”